Freitag, 28. September 2012

Seminar Fazit

Sooo, nach langer Zeit der Abstinenz (wegen Seminar und allgemeiner Lustlosigkeit meinerseits) melde ich mich mal wieder, um den geneigten Leser mal wieder etwas über mein Vorankommen auf dem Laufenden zu halten.

Ob mir das Seminar wirklich was gebracht hat kann ich wohl erst sagen, wenn ich die Ergebnisse der Prüfungen hab (wohl gemerkt der staatlichen Prüfungen, die PKs schreib ich ja nicht noch mal mit, wobei ich im Moment denke, dass es fast besser gewesen wäre, die noch mal zu schreiben, um nicht so direkt von zu Hause quasi dann im Januar zur Prüfung zu kommen, aber letztlich hat dann den Ausschlag gegeben, dass ich nicht noch zweimal so lange auf die Ergebnisse warten will, das machen meine Nerven nicht ein zweites Mal mit...) Gut war aber auf jeden Fall, dass ich jetzt wieder einigermaßen im Stoff drin bin, weil ich mich mit den schriftlichen Fächern ja seit Januar so gut wie gar nicht mehr beschäftigt hab.

Also, zu den Fächern en détail:

Mathe
Diesmal war ich ja in der GK-Gruppe bei Frau Srocke, die total nett war und mindestens 200mal meinte "Alles wird gut! Sie brauchen ja nur soundso viel Prozent von jeder Aufgabe um auf 4 Punkte zu kommen..." (aus irgendeinem Grund scheinen Mathe-GKler den Ruf zu haben, dass sie nur "irgendwie bestehen" zu wollen, ohne besonders große Ambitionen nach einem zweistelligen Ergebnis) In der ersten Stunde dachte ich "Ach, ist doch alles gar nicht so schlimm, das meiste kannst du ja noch", später, als es dann an Analytische Geometrie ging wurden mir meine Lücken dann aber wieder schmerzlich bewusst. Dann hab ich Frau Srocke aber auch noch mal die komische Aufgabe vom letzten Mal gezeigt (die ich durch Zufall im Internet gefunden hab) und sie hat noch mal gesagt, dass die eigentlich zu schwer war für ne GK-Klausur, aber die zuständigen Mathelehrer bei der Schulbehörde hätten sich wohl damit rausgeredet, dass die Analysis-Aufgabe so verhältnismäßig leicht gewesen sei und das dadurch irgendwie kompensiert werden musste (naja, kann ich jetzt nicht unbedingt behaupten, aber andererseits ist das auch schon 9 Monate her und bei der Aufgabe könnte ich mich nicht mehr an jede Kleinigkeit erinnern, außer dass mich dieses "Erklären Sie im Sachzusammenhang" total aus dem Konzept gebracht hat) Sie hat dann versucht, mir die Lösung irgendwie zu erklären (also eher gesagt den Lösungsweg, vielleicht schaff ich es ja bis Januar noch mal, das tatsächlich irgendwie auszurechnen. Ob die Lösung dann stimmt, ist allerdings ne ganz andere Frage...) Die größte Schwierigkeit ist ja eigentlich nicht das Rechnen (oder das fehlerfreie Abschreiben *ächm*) sondern die Kunst, das, was im Text beschrieben wird, in eine Formel zu übersetzen. Daran hapert es bei mir noch ein bisschen, denn so furchtbar viele mögliche Aufgabentypen gibt es ja nicht. Daran werd ich dann in den nächsten Wochen noch mal arbeiten müssen.

Englisch
Diesmal war ich mal bei Frau Heinrich in der Gruppe. Der Unterricht war sehr informativ und hat mir u.a. die Erkenntnis gebracht, dass Sachtexte doch nicht immer die beste Alternative sein müssen... Da ist es manchmal ganz schön schwierig, die richtigen Informationen herauszufiltern. Bei fictinal texts muss man nur in einem gewissen "Scanmodus" sein und mit der Einstellung an die Sache rangehen, dass kein Wort zufällig in den Text hineingeraten ist, sondern genau analysiert werden muss, weil dadurch u.U. der ganze Sinn des Textes erst entsteht. Außerdem haben wir erfahren, dass so "creative writing"-Aufgaben in den letzten Jahren anscheinend ungeheuer beliebt geworden sind, so in der Art "Schreibe einen Tagebucheintrag aus der Sicht von Person x aus dem Text" oder "Schreibe einen Leserbrief an die Zeitung sowieso". Eigentlich sind solche Aufgaben ja extrem cool, aber auf der anderen Seite kann ich mir nicht so richtig vorstellen, dass das gleichwertig benotet wird wie eine hochliterarische Abhandlung über ein Thema, wo man total viel Vorwissen haben muss. Trotzdem wurde uns geraten, immer das leichtere Thema zu wählen, was ich dann im Ernstfall wohl auch machen werde.

Sozialkunde
Hier haben wir wieder genau denselben 100-seitigen Papierbatzen gekriegt wie letztes Jahr (mit einigen Ergänzungen aus der jüngeren Vergangenheit) Grundsätzlich ist das, was da drin steht aber schon sehr umfangreich und gut zum Nachschlagen hinterher, sodass ich mir diesmal tatsächlich noch mal die Mühe machen werde, alles einmal durchzulesen. Eigentlich wollte ich mich ja jetzt (bei ausreichender Zeit) auf alle drei Themen vorbereiten, aber mit Wirtschaft bin ich immer noch nicht so richtig warm geworden. Außerdem meinte der Lehrer auch, dass es schwer ist, eine aktuelle Aufgabe zum Thema Wirtschaft zu stellen, weil die sog. "Experten" ja selber keine Ahnung haben, wie man die Eurokrise in den Griff kriegen kann und man deswegen nur Vermutungen anstellen könne, was ja nicht grade Sinn und Zweck einer Abiturklausur ist. Glücklicherweise kann man sich ja hier eines von zwei Themen aussuchen, weswegen es im Notfall reicht, zwei von drei Themen zu können, um auf der halbwegs sicheren Seite zu sein. Wahrscheinlich werd ich diesmal keine 11 Punkte mehr haben, aber mal sehen. Falls ich mal länger als zwei Tage vorher anfange zu lernen... *lalala*

Französisch
Hier wär ich ein bisschen enttäuscht, weil wir einfach wieder ein paar Texte hingelegt bekommen haben, die wir in der Stunde dann bearbeiten sollten, was nicht grade meiner Auffassung von Unterricht entspricht. Zwischendurch haben wir ein bisschen Grammatik angerissen, aber auch nicht wirklich tiefreichend. Okay, so detailliert wie in Englisch wär das wahrscheinlich schon deswegen nicht gegangen, weil viele (ich eingeschlossen) nicht grade fließend Französisch sprechen können (sonst hätte man es ja mündlich nehmen können...) Zwar hab ich keine massiven Probleme in Französisch, aber ich fands trotzdem ein bisschen schade (außerdem kann ich es absolut nicht ausstehen, wenn mir jemand über die Schulter guckt, während ich schreibe!)

Im Großen und Ganzen bin ich schon froh, dass ich hingegangen bin. Die Leute waren eigentlich alle ganz nett und es ist immer wieder nett, sich mit anderen Eingeweihten über das Fernabi als solches und die jeweiligen Erfahrungen unterhalten zu können. Das geht ja im Alltag so gut wie gar nicht.

Weitere positive Nachricht: die staatlichen Prüfungen finden jetzt auch im ILS-Gebäude statt, d.h. kein Hermanneum mehr!! \o/ Das wär motivationstechnisch wahrscheinlich auch gar nicht gegangen. Wenn ich mir vorstelle, noch mal an den Ort des Grauens zurückkehren zu müssen... Horror! Das wär ganz über gewesen! Hier sind die Räume hell und freundlich, es gibt Kaffee, Tee und Kekse und vor allem laufen keine verwöhnten Drecksblagen rum und beömmeln sich darüber, das man grade in einem Raum ohne Sauerstoff festsitzt, wo alle 10 Sekunde ein Lehrer ohne erkennbaren Grund von links nach rechts und wieder zurück läuft. Also noch mal: ein dreifach Hoch für diese Weise Entscheidung!

Im Unterricht hab ich auch gemerkt, wie anders diese Art des Lernens doch ist, wenn man nicht nur allein vor seinen Heften hockt und ich versuche den Gedanken daran zu verdrängen, wie mein Leben aussehen würde, wenn ich auf herkömmliche Art weiter gemacht hätte oder wie positiv der Lerneffekt wär, wenn der Unterricht jetzt bis Januar so weitergehen würde. Naja, Wunschdenken...

Am Montag gehts aber erst mal wieder richtig los mit Lernen. Mein (diesmal wirklich) wasserdichter Plan steht schon fast und ich freu mich schon fast drauf, endlich wieder was zu machen.

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5 Kommentare:

  1. Mir steht das eigenständige Arbeiten mit Texten usw. viel mehr, als der Kram mit dem Klassenzimmer. Aber das muss natürlich jeder für sich herausfinden!

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  2. Hey Anny, kann man die schriftlichen Prüfungen im Januar 2013 nicht mehr beim Hermanneum schreiben oder wie? Nur noch beim ILS?

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    1. Ob man es KANN, wenn man unbedingt darauf besteht, weiß ich nicht. Aber aus meiner Sicht hat es im ILS-Gebäude eigentlich nur Vorteile. Keine Ahnung, warum sie sich jetzt plötzlich dazu entschlossen haben, das so zu machen, aber es wird nicht die schlechteste Entscheidung gewesen sein.

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  3. Hallo,

    na, das klingt doch gar nicht schlecht. Geschadet hat Dir die Teilnahme am Seminar bestimmt nicht. Jenny hat auch schon die Prüfungen im ILS Gebäude geschrieben und war ganz begeistert. Kann ich verstehen. Auch, wenn ich es im Hermaneum als nicht soo schlimm empfunden habe, sind die ILS Räumlichkeiten doch sehr viel heller, freundlicher, ruhiger etc.
    Viel Erfolg weiterhin!

    LG
    Melanie

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  4. Hallo,

    bedeutet das, dass ab sofort grundsätzliche immer alle mündlichen und schriftlichen Abi-Prüfungen von ILS-Schülern im ILS-Gebäude stattfinden?

    LG Simona

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