Donnerstag, 16. August 2012

Zwischen den Stühlen

Offensichtlich ist das Konzept "Fernabitur" für viele Außenstehende vollkommen unverständlich. Aktueller Aufregungsgrund: Da ich nächsten Monat 25 werde (sagt zumindest mein Perso...) kann ich nicht mehr bei meinem Vater mit versichert sein und muss mir deswegen ne andere Krankenkasse suchen. Bis jetzt war ich privat versichert, aber wenn ich dort bleiben wollte, müsste ich mich hochstufen lassen, was aus den bisherigen 35€ oder so auf einmal runde 300€ (!!) pro Monat machen würde, was ja kein Mensch bezahlen kann. Die AOK würde mich aber nur versichern, wenn ich im Monat über 400€ verdiene, wo man ohne Ausbildung aber natürlich schlecht bis gar nicht rankommt. Da ich ja im Moment so ziemlich statuslos bin (zumindest nicht Studentin, was evtl. noch gegangen wäre) ist das so ziemlich die einzige Möglichkeit, die ich habe. Daran sieht man mal wieder, dass so ein Werdegang überhaupt nicht vorgesehen ist und was eine vermeintlich harmlose Entscheidung wie die Schule vorzeitig zu verlassen, im Nachhinein noch für Konsequenzen hat, abgesehen davon, dass man schwerer an Jobs oder gar Ausbildungsstellen rankommt.

Jetzt bin ich also gezwungen, mir einen Job mit min. 15 Std. pro Woche zu suchen, ergo: weniger Zeit zum Lernen. Wobei das ja auch relativ ist. Motivationspsychologisch ist es wohl so: Wenn man weiß "Ich hab jetzt den ganzen Tag Zeit, irgendwas zu machen", wird man sich auch entsprechend lange Zeit lassen und es bis zur letzten Minute aufschieben. Wenn man nur 2-3 Stunden hat, kann man das, was man zu erledigen hat, genauso gut schaffen, indem man einfach die Zeit weglässt, die man vorher gebraucht hätte, um sich dazu zu entschließen, endlich anzufangen (oder so) Vielleicht ist es gar nicht gut, zu viel Zeit zu haben, wenn man nicht weiß, was man damit machen soll. Aber wahrscheinlich denk ich schon wieder zu viel nach... Die Alternative, wenn ich keinen passenden Job finde wäre, Hartz IV zu beantragen, was natürlich nicht grade obtimal wäre, weil sie einen dann bei irgendner Zeitarbeitsfirma unterbringen und man da nie wieder rauskommt... Ich sehne jedenfalls den Tag herbei, an dem ich behördlich wieder in eine ganz normale Schublade gesteckt werde und das mit diesen ganzen Sonderbehandlungen endlich aufhört...

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